Ich erinnere mich... es war anfangs Januar 1959 und ich war 15 Jahre alt. Eines Abends begegnete mir mitten auf der Alten Brücke in Olten ein Schulkollege und dieser erzählte mir aufgeregt, in Kuba sei gerade die Revolution ausgebrochen. Es seien bä

Ich erinnere mich... es war anfangs Januar 1959 und ich war 15 Jahre alt. Eines Abends begegnete mir mitten auf der Alten Brücke in Olten ein Schulkollege und dieser erzählte mir aufgeregt, in Kuba sei gerade die Revolution ausgebrochen. Es seien bärtige Revoluzzer um Fidel Castro und Che Guevara, die den Diktator Battista aus dem Land vertrieben hätten. Beeindruckt haben mich damals nicht nur die bärtigen Männer, sondern mehr noch die Tatsache, was diese, auch dank dem Rückhalt in der Bevölkerung, auf Kuba bewirkt hatten. Seit jenem Tag liess mich der Wunsch, die Zuckerinsel zu besuchen nie mehr ganz los. 21 Jahre später bot sich mir die Gelegenheit. Ich konnte zusammen mit Stefan Frey, dem damaligen Journalisten der Solothurner AZ, auf Einladung der kubanischen Botschaft eine Reportage auf Kuba machen. Und nochmals 33 Jahre später war ich zum zweiten mal mit Michele, Kurt und Reto in Kuba unterwegs. Neben dem Fotografieren beschäftige ich mich heute viel mit Zeichnen, Modellieren und Objekten herstellen. Und so hatte ich ursprünglich die Idee, im Künstlerhaus eine Installation verbunden mit Fotografien zum Thema «mein Kuba» zu präsentieren. Ich stöberte in meinem Archiv auf der Suche nach den alten Aufnahmen aus dem Jahre 1980. Doch je mehr ich mich in diese Fotos vertiefte, begann ich mich zu fragen, was ich Kuba «schuldig» bin, wie ich diesem spannenden Land mit seiner bewegten Geschichte gerecht werden kann. Schlussendlich verwarf ich meine ursprüngliche Idee und entschied mich für ein «back to the roots». Einfache Strassenfotografie, Kuba 1980 und 33 Jahre danach. So wie es war und ist.

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